Sarah, Jannis und Nils gehen aus.

Was gibt es nach einem langen Tag im Büro Schöneres, als den Tag bei bestem Wetter und einem fantastischen Essen ausklingen zu lassen? Nicht viel – deshalb brechen wir auf zum „carte blanche“ ins Frankfurter Nordend und machen uns auf die eine oder andere Überraschung gefasst.

Hier ist der Name nämlich Programm, denn es gehört zum Konzept des Kreativrestaurants, dass das Menü dem Gast vorher nicht bekannt ist. Nur die Zutaten, die verwendet werden, stehen fest.  In vollem Vertrauen auf die Küche lehnen wir uns also entspannt zurück. In der Hand ein Glas natürlich prickelnder Muskateller, das Rauschen der Friedberger Landstraße im Rücken und das gedämpfte Stimmenmeer des Feierabends im Ohr – ein kleines Stück Urlaub im Alltag.

Während wir auf unser 3-Gang-Menü warten beschert uns die Küche des carte blanche schon einen kleinen Vorgeschmack dessen, was an kreativer Kochkunst bald folgen sollte. Feines, selbstgebackenes Brot mit cremigem Hummus und Rote-Bete-Sprossen macht den Auftakt. Als zweites Amuse Gueule folgt ein Melonen-Sorbet mit Speck-Emulsion, garniert mit einem Bubikopf-Blatt. Besonders die Melonen-Speck-Kreation ist ein ungewohnt neuartiges und sehr intensives Geschmackserlebnis … und dabei richtig gut! Speck lass‘ nach.
Noch ganz in die Diskussion um das fruchtige Speckerlebnis (a propos Speck) vertieft, erreicht uns auch schon die Vorspeise: Büffel-Burrata, ein besonders zarter und fein aromatischer, italienischer Mozzarella. Serviert mit Gigantes-Bohnen in Pimientos-Mayo und feinen Gurkenröllchen mit Dill.

Speck lass‘ nach

Das war lecker! Zum Hauptgang werden wir mit Filets vom Milchschwein in würziger Cheddar-Soße verwöhnt. Milchschwein ist eine sardische Spezialität und wird im Stil eines Spanferkels geröstet. Keiner von uns hatte zuvor das Vergnügen, doch schon der erste Bissen überzeugt: Das Fleisch ist wirklich sehr zart und hat eine milde Aromatik, die von den Röstaromen auf der Schwarte perfekt gekontert wird. Zu dem Schwein gibt es anflambierte Cheddarwürfel, dehydrierten Ananas-Schinken und fein-würziges Spitzkohlpüree. 

Während langsam die Abendsonne hinter der Skyline Frankfurts verschwindet, kommen wir zum krönenden Abschluss im carte blanche. Zum Dessert wird gereicht: Basilikum-Sorbet mit kandiertem Sesamchip Florentiner Art, auf weißer Schokoladencreme, getoppt mit Bubiköpfchen-Blättern und einer Kugel Blutorangen-Sorbet. Da tun sich ganz neue Welten auf – fruchtig-herb, kräutrig-frisch, cremig-süß. Eine Menge kulinarischer Erfahrungen reicher verabschieden wir uns vom „carte blanche“ und freuen uns schon auf den nächsten Besuch.