Kochstudio Banani  – heute: Pulled Pork und Bacon aus der Schale

Taste the Waste, Leaf to Root, Nose to Tail, diese Schlagworte werden uns immer geläufiger und allesamt erinnern daran weniger Lebensmittel zu verschwenden oder sogar Teile zu verwenden, die wir sonst unbedacht weggeschmissen haben.

Marinierte Bananenschalen in einer Hand
Wer kennt (und schätzt) es nicht, das wohlige Gefühl feuchter Bananenschale in der Hand…

Wir folgen diesem Trend und ergänzen ihn um Fruit to Peel: genauer Banana to Peel. Es soll also um die kulinarische Verwendung von Bananenschalen gehen.

Aus unserer Perspektive einer Verpackungsdesignagentur geht es darum mit der Verpackung zu kochen. Are we Bananas? Urteilt selbst!

Let’s go Bananas

Einen Apfel mit Schale Essen? Kein Thema aber wer schon einmal etwas Bananenschale im Mund hatte wird bei Bananen skeptischer reagieren. Dabei befinden sich doch, wie wir alle wissen, dort viele wichtige Nährstoffe.

Bananenschwein

Bananen haben etwas schweinisches. Und einige sind überzeugt, dass sich Bananenschalen auch sehr gut für veganes Pulled Pork und veganen Bacon eignen. Das hat unser Interesse geweckt und wir testen beides. Für uns gilt also: Bananen sind Schweine und müssen Schwein sein.

Irgendwie sieht’s aus, wie Algensalat, oder?

Um das umzusetzen waschen, zupfen und schneiden wir Bananenschalen in 3 cm lange Streifen, anstatt sie wegzuschmeißen. Die Streifen geben wir in eine Schüssel und marinieren sie mit Olivenöl, geräuchertem Paprikapulver, Chiliflocken, Senfsaat, Knoblauchpulver, Zwiebelpulver, Kreuzkümmel und BBQ-Sauce. Die Marinade lassen wir dann 10 Minuten einziehen.  Wir erhitzen eine Pfanne und geben die marinierten Schalen hinein. Die Pulled Banana schmoren wir bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten. Anschließend geben wir sie in eine flache Schüssel und lassen sie auskühlen.

Fertig. Das geht deutlich schneller als Pulled Pork.

Das ließe sich zum Beispiel in Konservendosen oder Gläsern wie ein Confit abpacken, so dass man jederzeit etwas Pulled Banana genießen kann. Nun zum zweiten Teil, dem Banana Bacon.

Banana Bacon

Im Grunde verfahren wir mit den Schalen wie bei Pulled Banana. Wir schälen die Bananen und reißen sie in ca. 1.5 cm dicke Streifen. Die Bananenstreifen backen wir in einer Pfanne mit heißem Pflanzenöl aus. Es riecht leicht süßlich, der Geruch erinnert uns ein wenig an gebackene Bananen, die als beliebtes Dessert in vielen Asia-Restaurants serviert werden. Die goldbraunen Streifen legen wir zum Entfetten auf Küchenpapier. Für den Bacon-Geschmack mischen wir eine Sauce zusammen: Die Marinade besteht aus Sojasauce, Ahornsirup, braunen Zucker, Knoblauchpulver, süßem Paprikapulver und Flüssigrauch. Die dickflüssige Marinade tragen wir mit einem Pinseln auf die gebackenen Bananenstreifen auf, anschließend legen wir die Streifen auf ein Kuchengitter und geben sie bei 160 Grad für 8 Minuten in den Ofen. Hierbei trocknet die Marinade und karamellisiert. Die Streifen bekommen eine dunkle Farbe, stellenweise werden sie etwas schwarz. Wir lassen die Streifen auskühlen und probieren: Knusprig, leicht geräuchert mit einer Karamellnote.

Also gar nicht schlecht.

Auch Pulled Banana hat durchaus Potential aber nicht unbedingt im direkten Vergleich mit Pulled Pork. Bacon ist Bacon, Schwein ist Schwein und Banane ist Banane. Ersatzprodukte sind eben oft nur Ersatzprodukte. Für richtige Fleischliebhaber ist unserer Bacon sicherlich keine Alternative, dabei ist es an der Zeit derartige Speisen für das zu schätzen was sie sind, denn im Sinne von Taste the Waste sind diese Rezepte absolut „Real“ und überhaupt kein „Fake“. Also bleibt mit uns neugierig und offen für Neues. Vielleicht werdet ihr ja, wie wir, süchtig nach interessanten Rezepten, die unseren Geschmack verändern.

Wer noch gerne was Süßes am Schluss möchte, kann mit einem Bananenschalen-Kuchen das Essen beenden. Und abschließen lässt sich ein solches Mahl nicht nur mit einem Trester aus Traubenschalen auch bekannt als Grappa, es gibt mittlerweile auch alkoholische Getränke aus Bananenschalen. Leicht dunkle Bananenschalen entwickeln ja tatsächlich ein sehr interessantes Aroma, das an die Aromatik von Rum oder Whisky erinnert.

Wer nun inspiriert ist kann auch mal ein Bananenschalen-Curry ausprobieren und wem das doch alles zu Bananas ist, kann mit der Schale einfach Schuhe polieren oder noch verrücktere Ideen in unserem Studio Banani sehen.

Eine Banane
So gesehen besteht die Banane ja fast nur aus Schale!

Kochen mit der Verpackung? Das macht für uns absolut Sinn, denn bei uns geht es um die Verbindung von Verpackung und Inhalt:

Verpackungsdesign Agentur trifft Food Lab

Food Lab? Was hat denn eine Packaging Design Agentur mit dem Labor für Lebensmittel zu tun? Wir wollen uns mit dem Kern der Angelegenheit auseinandersetzen bevor die Oberfläche – also die Verpackung gestalten. Nur wer ein Lebensmittel versteht, kann den Geschmack in passendes Verpackungsdesign übersetzen. Deshalb beschäftigen sich bei uns kreative Köpfe in der Küche mit Lebensmitteln, lange bevor es um Packaging Design geht.