Nachhaltig aus alternativen Naturfasern.
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Graspapiere wie z.B. von GRASPAP® sind rein maschinell, jedoch besonders nachhaltig produzierte Naturfasern. Im Vergleich zu Holz werden sie meist ohne den Einsatz chemischer Zusatzstoffe und mit deutlich weniger Wasser aufbereitet. Neben diesen ökologischen und ökonomischen Aspekten zeichnet sich die Faser durch besondere Eigenschaften für die Papierherstellung aus: So dient sie als ergänzender Rohstoff für Zellstoff und weist verschiedene Faserlängen mit individuellem Feinstoffanteil und unterschiedlichen Fraktionierungen auf. Zudem zeichnet sich GRASPAP® durch verbesserte CO2-Werte von bis zu 75 % aus und ist für den Recyclingkreislauf geeignet ist.
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Einen ähnlichen Ansatz verfolgt unter anderem die Schwarz-Gruppe mit dem Einsatz von Silphie-Papieren. Diese schnellwachsende Korbblütler-Pflanze wird aktuell auf etwa 10.000 Hektar auch in Deutschland angebaut, benötigt wenig Dünger und ab dem zweiten Wuchsjahr keine Pestizide. Auch ihre Fasern funktionieren aktuell nur in der Mischung mit Zellstoff aus Holzfasern, die Ökobilanz kann sich aber trotzdem sehen lassen. Wie die Wissenschaftler des Fraunhofer UMSICHT in der Untersuchung der Papiere des Herstellers OutNature feststellen konnten, schneiden Silphie-Papiere in vielen Aspekten der Ökobilanz besser ab als Holz. Dadurch konnte sich das Papier auch den German Design Award 2022 in der Kategorie „Materials and Surfaces“ sichern. Die Nachteile liegen vor allem in der Auswirkung auf den Boden, da dieser bei der Silphie-Produktion ausgelaugt wird.
Sowohl Gras- als auch Silphie-Papier haben außerdem kürzere Fasern, sodass sie im Normalfall nur 3-4 Mal recycled werden. Eine lange Holzfaser schafft bis zu 25 Mal.
Für uns sind diese Lösung besonders wegen ihrer Lebensmitteltauglichkeit interessant. Die Frischfaser kann dabei unbehandelt bleiben, Recyclingfasern benötigen eine MOSH/MOHA-Barriere gegen Mineralöl-Migration.
Unser Fazit: Gras- und Silphie-Papier sind eine gute Ergänzung zu herkömmlichen Papieren, und können vor allem durch regionalen Anbau und schnellen Rohstoffwachstum punkten. Aktuell sind die verfügbaren Tonnagen noch begrenzt, und die Kosten sind höher. Durch die PPWR könnte wieder ein Aufschwung kommen.
Best practice: Graspap by Creapaper