Personal Food Factories

Der Megatrend Individualisierung führt dazu, dass unsere Ernährung immer vielseitiger und individueller wird. Doch was sich vor einigen Jahren noch lediglich auf die Verpackung beschränkte (die ewig-gleiche Cola mit dem eigenen Namen), findet sich nun auch zunehmend in der Zusammensetzung der Lebensmittel selbst wieder (bspw. zucker-, gluten-, fleisch- oder laktosefrei) wieder. Der nächste Schritt ist die Individualisierung der Produktion dieser Lebensmittel auf Abruf, d.h. die Entstehung von kleinen „Personal Food Factories“, die für jede Zielgruppe Lebensmittel entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse produzieren können. Die Industrie wird hier dank neuer Technologien und fortschreitender Digitalisierung in der Lage sein, Produktionsprozesse ganz automatisch und individuell zu steuern. Der Online-Shop, über den wir in Zukunft unsere Lebensmittel bestellen, wird immer auch Regler oder Dropdown-Menüs enthalten, mit denen wir bspw. den Fettgehalt der Milch, den Zuckergehalt der Schokoriegel oder den Kräutergehalt der passierten Tomaten einstellen können. 

Hendrik Haase und Olaf Deiniger merken in ihrem Buch „Food Code“ stellen in diesem Zusammenhang zurecht die Frage, ob dieser Weg der Maßanfertigung inidivualisierter Lebensmittel durch Zerlegung und passgenauem Zusammenbau eine Zukunftsstrategie der Lebensmittelindustrie sein kann. Auch wenn der einzelne Mensch scheinbar im Mittelpunkt stünde, basierte dieses System doch auf einem technischen Verständnis von Ernährung, die im Grunde nur als das Nachfüllen von Brennstoff gesehen werde.

Personal Food Factories: Lebensmittelproduktion für das Individuum

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