Water-Energy-Food

Die steigende Komplexität des Gesellschafts- und Wirtschaftssystems mit weiter zunehmenden Interdependenzen der einzelnen Teilbereiche (Wasser, Energie, Landwirtschaft, Verkehr, etc.) erfordert immer häufiger systemische Ansätze des Transformation. Laut den Vereinten Nationen ist der Wasser-Nahrung-Energie-Nexus der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaften. Die Nachfrage nach allen dreien steigt, angetrieben von einer steigenden Weltbevölkerung, einer raschen Urbanisierung, veränderten Ernährungsgewohnheiten und natürlich dem allgemeinen Wirtschaftswachstum. Und da die Landwirtschaft heute nicht nur der größten Verbraucher der Süßwasserressourcen der Welt ist, sondern auch mehr als ein Viertel der weltweit verbrauchten Energie für die Nahrungsmittelproduktion und -versorgung aufgewendet wird, liegen die Lösungen genau im Zusammendenken dieser Bereiche.

Ein vielversprechender Ansatz in diesem Kontext ist die Agriphotovoltaik, d.h. das gleichzeitige Nutzen von Flächen für die Pflanzen- und zur Solarstromproduktion. Die Vorteile durch die gesteigerte Flächeneffizienz liegen auf der Hand: Die Solarstromproduktion wird ausgebaut und gleichzeitig werden fruchtbare Flächen für die Landwirtschaft erhalten und genutzt. Mehr noch: Ackerkulturen werden vor Dürreschäden und Witterungseinflüssen wie Hagelschäden oder Starkregen geschützt. Auch verringert sich durch die Solarmodule die Verdunstungsrate und Folientunnel können mitunter ersetzt werden.

Das wirkt dem Trend der Wüstenbildung und Verschlechterung der Bodenqualität entgegen. So steht die weltweit größte Agri-PV-Anlage am Rande der Wüste Gobi in China: Unter Solarmodulen mit einer Leistung von 700 MW werden Beeren angebaut. Und im indischen Bundesstaat Maharasthra können durch die Verschattung und somit geringere Verdunstung unter Agri-PV-Anlagen bis zu 40 Prozent höhere Erträge bei Tomaten und Baumwolle erreichen werden.

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