Kohl, Teil 1:
Kohla

Mehr als nur ein Wortspiel: Unsere erste (Rot-)Kohla ist schon mal würzig-süß und hat ein überraschendes Geschmacksprofil. Bei der Herstellung haben wir uns von der Barista-Kultur inspirieren lassen.

Zimt, Anis, Lorbeer, Zitronenzeste, Wacholder und Nelken sollen unseren Kohl-Brew würzen
Das Herz der Cold-Brew Maschine

Kohl-Brew

Wie bekommen wir das beste aus dem Kohl? Wir möchten den Saft als Basis für unsere Limonade nutzen und diesen anschließend aromatisieren. Geschmacklich soll er frisch sein und nicht an verkochten Kohl erinnern. Das erreichen wir ohne den Saft zu erwärmen durch einen Cold-Brew Zubereiter.

Zunächst stellen wir Rotkohlsaft her, dazu wird der Kohl geraspelt und anschließend durch eine sich schnell drehende Zentrifuge geschleudert. So erhalten wir einen puren Rotkohlsaft. Um daraus eine würzige Kohllimonade zu machen greifen wir auf typische Rotkohl-Gewürze zurück: Zimt, Anis, Lorbeer, Zitronenzeste, Wacholder und Nelken.

Um den perfekten Auszug zu bekommen, behelfen wir uns mit einer Technik aus der Kaffeezubereitung. Eine Cold-Brew Maschine ist die perfekte Grundlage hierfür. Es gibt drei Ebenen, in der oberen füllen wir den Rotkohlsaft rein, dieser tropft durch einen kleinen Hahn in die mittlere Ebene, dort liegen die Gewürze in einem Glaszylinder.

Rotkohlsaft in einer Cold-Brew Maschine
Deswegen heißt’s Food Lab!

Am Boden vom Zylinder liegt ein feinmaschiges Haarsieb aus Edelstahl. In der unteren Ebene steht eine Glaskanne, diese dient zum Auffangen der Flüssigkeit. An dem kleinen Hahn ist es uns möglich die Tropfgeschwindigkeit zu regeln. Wir stellen ihn so langsam ein, dass sich die Gewürze zuerst mit dem Saft vollsaugen, um anschließend durch den eigenen Druck wieder nach unten abzutropfen. Dieser Prozess dauert zweimal 10 Stunden, so erreichen wir einen optimalen Auszug der Gewürze, ohne diese erhitzen zu müssen. Ein sehr schonendes Verfahren, da hier nur die natürlichen Aromastoffe gelöst werden.

Wir sind wirklich sehr überrascht, wie stark der Saft die Gewürze angenommen hat. Ein tief lilafarbener Saft mit einem intensiven Geschmack. Diesen Saft mischen wir mit einem Rote-Bete-Saft. Dieser enthält kräftig-erdige Noten, die den Kohlsaft in seinem Körper unterstützen. Die Farbe ist Hellrot bis Pink, gibt dem Saft schon visuell eine gewisse Süße und wirkt geradezu betörend. Wie Farben unsere Wahrnehmung beim Essen und Trinken beeinflussen ist ein spannendes Thema das hochwissenschaftlich z.B. von Charles Spence untersucht wird aber auch für Designer ist der Einfluss von Farben wichtig.

Das ist noch keine Kohla aber die könnten wir mit etwas Zucker und Sprudel und einem angepassten Gewürzemix (z.B. Kolanuss, Zimt, Vanille, Nelke, Zitrone und Limette), der sich an Cola orientiert aus unserem Kohlsaft herstellen. Leider ist die Idee dazu aber erst beim Schreiben entstanden, sozusagen eine semantische Rezeptinspiration – aber wir kommen auf diese Idee zurück!