Zwischen Handwerk & Industrie

Früher waren die Strukturen irgendwie eindeutiger: Auf der einen Seite gab es das Handwerk, das meist ohne viel technische Hilfsmittel Lebensmittel herstellte und auf der anderen Seite gab es die Industrie, in der getrieben vom kapitalistischen Effizienzparadigma vor allem durch Technisierung und Automatisierung Lebensmittel in möglichst kurzer Zeit in möglichst hoher Auflage produziert wurden. Doch diese vermeintlich eindeutige Binarität ist heutzutage und v.a. in Zukunft aufgrund des technologischen Wandels immer schwieriger zu unterscheiden. Denn auch „handwerkliche“ bzw. kleinere Betriebe setzen mittlerweile Maschinen, automatisierte Prozesse und Roboter ein. Durch die steigende Komplexität des gesellschaftlichen Wandels entsprechen einfache Gegenüberstellungen wie analog, klein und gut vs. digital, groß und schlecht schlicht nicht mehr der Realtität. Generell stellt sich immer häufiger die Frage: Was bedeutet eigentlich handwerklich?

Zwischen Handwerk & Industrie: Digitalisierung lässt die Grenzen der Lebensmittelproduktion verschwimmen

Auch kleine Käsereien, Metzgereien und Bäckereien setzen mittlerweile wie selbstverständlich Roboter im Produktionsprozess ein. Westcombe Dairy aus UK hat wie die gläserne Molkerei im brandenburgischen Münchenhofe einen Wende-Roboter im Einsatz, die jeden Käselaib und ihre Reiferäume, Wendezeitpunkte und Alter kennen. Dank der KI-Technologie von FoodTracks konnte die Bäckerei Kraus die Warenverfügbarkeit und Retouren besser steuern und so die Lebensmittelverschwendung deutlich reduzieren.

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