Telemedizin im Stall
Laut dem Regensburger Startup Futurofarming werden 80 Prozent der Kälber innerhalb der ersten zehn Lebenstage krank und etwa 10 Prozent der Tiere sterben an Krankheiten. Und so ermöglicht es der technologische Wandel, dass die Telemedizin (im Grunde Diagnostik trotz räumlicher Trennung) mittlerweile auch im Stall Einzug erhält und so über entsprechende Datensammlungen und Echtzeitüberwachung der Tiere sogar Krankheiten vor Ausbruch erkennbar werden. Das Potenzial für Tierwohl und Umweltschutz ist jedenfalls enorm: Rund 80 Prozent der weltweit produzierten Antibiotika werden in der Landwirtschaft eingesetzt, wovon ein Teil letztlich auch im Boden, in Gewässern und im Grundwasser landet.
Das Startup Futurofarming hat ein Fitness-Halsband für die Kuh entwickelt, ein Sensorsystem namens CalfMonitoringSystem, welches die Tiere und ihre Gesundheitsdaten überwacht und 85 Prozent der Krankheiten erkennen soll. Lungenkrankheiten würden sogar verlässlich drei Tage vor Ausbruch erkannt werden. Die chinesische IT-Firmengruppe Alibaba hat mit dem ET-agricultural brain ein System zur Früherkennung von Krankheiten bei Schweinen entwickelt, welches Laute bei Ferkeln detektiert sowie Bewegungsdaten und Körpertemperatur misst. Und Startups wie Moonsyst aus Ungarn oder Dropnostix aus Potsdam gehen sogar einen Schritt weiter und entwickeln Sonden, welche von Tieren verschluckt werden und dann aus dem Magen bzw. Pansen heraus Daten erheben, wie bspw. die Verdauungsaktivität.
Best Practices: CONNECTERRA, FUTUROFARMING, ALIBABA, MOONSYST, DROPNOSTIX