Food Heute

Flexitarismus

In Deutschland und in vielen europäischen Nachbarstaaten haben wir „peak meat“ erreicht, das heißt der Fleischkonsum stagniert auf einem (in ökologischer und gesundheitlicher Hinsicht immer noch viel zu hohen) Niveau oder ist sogar leicht rückläufig. Ein Grund dafür ist der Trend hin zum Flexitarismus, also zum Teilzeit-Vegetarismus. Bei der, im Englischen auch Reducetarianism genannten, Ernhährungsform lautet die Devise: Weniger, dafür aber besseres Fleisch. Damit ermöglicht der Flexitarier-Trend auch eine Abrüstung im ideologischen Kampf um „richtiges“ Essen, der sich zwischen Vegetarier:innen und Immer-Fleischesser:innen in den letzten Jahren hochgeschaukelt hatte. Denn für den „fleischessenden Vegetarier“ bedeutet seltener Fleisch zu essen keinen Verzicht. Im Gegenteil: Als maßvoller, auf Tierschutz bedachter und sehr qualitätsbewusster Fleischesser (so die Definition des Branchendienstes aid) verbindet er Genuss mit Welt- und Selbstverantwortung. Auf diese Weise kann Fleischverzehr wieder zu etwas Besonderem werden, das man mit Genuss statt schlechtem Gewissen zelebriert.

Flexitarismus: Fleischkonsum mit mehr Verantwortung

In Deutschland bezeichnet sich mittlerweile fast jede:r Zweite als Flexitarier:in. Doch in Sachen Konsum bzw. Nicht-Konsum von Fleisch gibt es sowohl beim Geschlecht als auch beim Alter deutliche Unterschiede: So ernähren sich zum einen Frauen häufiger fleischlos (63 Prozent) als Männer (43 Prozent) und vor allem jüngere Generationen verzichten häufiger gänzlich auf Fleisch. So ernähren sich laut Befragungen bei den 18- bis 29-Jährigen 14 Prozent vegetarisch und 3 Prozent vegan, während sich von den 60- bis 75-Jährigen nur 5 Prozent als Vegetarier:innen bezeichnen und die Veganer:innen sogar statisch zu vernachlässigen sind. Dafür wird jedoch mit fortgeschrittenem Alter der Flexitarismus beliebter: Von den 18- bis 29-Jährigen sind 35 Prozent Flexitarier:innen, während der Anteil bei den 60- bis 75-Jährigen auf 55 Prozent ansteigt.

Best Practices: LANSERHOF, NEUTRAL

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