Infinite Food
„Essen ist das neue Pop“ schreib Hanni Rützler bereits vor einigen Jaren in ihrem Food Report und spielt damit auf die Entwicklung an, dass sich kulinarische Angebote mittlerweile lange nicht mehr nur auf Restaurants beschränken. Im Gegenteil: Essen ist immer und überall als zentraler Bestandteil urbaner Alltagskultur und verlässt zunehmend die klassischen Food-Bereiche. Die Megatrends Urbanisierung, Konnektivität und Mobilität haben dazu geführt, dass das klassische Mahlzeitensystem erodierte und immer häufiger – auch zwischendurch – gesnackt wird. Mini-Mahlzeiten bis vollwertige Mahlzeiten finden sich fortan auch auf Speisekarten und -tafeln, die in Autohäusern, Museen, Fashion Stores und Kinos ausliegen und an den Wänden hängen. Non-Food-Concept Stores werden immer häufiger mit gastronomischen Angeboten bespielt, um die teuren Innenstadtlagen rentabler zu gestalten, indem mehr Kund:innen angezogen werden.
Der Autohersteller Lexus bietet seinen Gästen in seinem Konzeptstore in New York neben einem Cafe auch ein richtiges Restaurant mit 50 Plätzen. Die Modemarke GUCCI kooperiert mit dem Sternekoch Massimo Bottura und bietet seinen Kund:innen in Florenz in der hauseigenen Osteria neben dem Fashion-Shopping ein exquisites Restauranterlebnis.