Glas

Glas ist einer der ältesten Werkstoffe der Welt. Schon die Steinzeitmenschen nutzten das zufällig durch vulkanische Aktivitäten entstandene Material. Ab etwa 1.500 vor Christus wurden schon Hohlgefäße, wie Kelche, aus Glas gefertigt.

MILK MaterialLab Standard Materialien Glas
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Geschichte

Das älteste bekannte Rezept für Glas stammt von 658 v. Chr. von einem assyrischen König und hat sich bis heute kaum geändert: „Nimm 60 Teile Sand, 180 Teile Asche aus Meerespflanzen und 5 Teile Kreide und du erhältst Glas.“

Werkstoff

Bis heute wird Behälterglas aus natürlichen Rohstoffen hergestellt, dabei kommen 60% Quarzsand, 18% Soda, 15% Kalkstein, 6% Feldspat und 1% Sonstiges, wie Läutermittel (entfernt die Bläschen aus der Schmelze, Färber und Entfärber) zum Einsatz. Schon immer sind Altglasscherben ein fester Bestandteil für die Glasproduktion. Sie senken den Energiebedarf deutlich, verbessern die Qualität der Schmelze und haben mittlerweile den Sand als Hauptkomponente nahezu ersetzt.

Recycling

Behälterglas kann in immerwährenden Kreisläufen ohne Verluste geführt werden. Aus einer Glasverpackung wird wieder eine Glasverpackung. Der Verbraucher kennt und nutzt die Glascontainer zur Entsorgung seiner Flaschen und Gläser. Aber bitte auch nur diese dort hineinwerfen, für anderes Glas (z.B. Trinkgläser) ist dieser Weg tabu. Störstoffe aus der Sammlung, wie Etiketten, Metalle, Kunststoffe und andere Dinge, die nicht in den Glascontainer gehören, werden durch moderne Sortiersysteme getrennt, dabei wird auch die Farbreinheit sichergestellt. Dabei gilt: schon beim Sortieren auf die richtigen Farben achten – bei Unsicherheiten richtet der Einwurf zur grünen Sammelfraktion den geringsten Schaden an.

Vor- und Nachteile der Nachhaltigkeit

Die Glasproduktion ist sehr energieintensiv und das Material ist schwer, dadurch schneiden Verpackungen aus Glas in der CO2 Bilanz oft schlechter ab. Aber moderne Glaswannen heizen mit der effizienteren Induktionstechnologie, viele Glashütten beziehen den Strom aus erneuerbaren Quellen und es gibt permanente Bestrebungen, das Glas dünner und leichter zu konstruieren. Und Glas hat den großen Vorteil, dass es geschmacksneutral und absolut dicht ist, es gibt keine Wechselwirkungen mit dem Produkt und es ist sehr hygienisch. Ein UV-Schutz für den Inhalt (z.B. Milch, Saft oder Bier) kann durch die Glasfarbe erreicht werden und trotzdem bleibt die sehr gute Recyclingfähigkeit erhalten (anders als bei Kunststoffverpackungen).

Mehrweg

Glasflaschen eignen sich hervorragend für Mehrwegsysteme, sie können sehr heiß gereinigt werden und schaffen bis zu 50 Umläufe, das entspricht einer Nutzungsdauer von ca. sechs Jahren! Aber für die ökologisch vorteilhafte Anwendung eines Mehrwegsystems sollte darauf geachtet werden, dass Standardflaschen (Poolsystem) genutzt werden. Individualflaschen haben den Nachteil, dass sie u.U. große Transportstrecken zurücklegen müssen, um bei der Brauerei oder dem Mineralbrunnen abgefüllt zu werden. Das macht wenig Sinn im Mehrweg: Norddeutsches Bier in Bayern, italienisches Mineralwasser in Norddeutschland oder mexikanisches Bier in Deutschland… Für Honig oder Wein gibt es regional gute Mehrwegsysteme mit Standardbehältern.

Glasform steht für die Marke

Lebensmittel, Pharma- und Kosmetikprodukte werden viel und gerne in Glas verpackt. Häufig steht die einzigartige Form der Glasverpackung für die Marke. Hier sind sofort die Bilder im Kopf, ohne, dass die Marke genannt wird: Nuss-Nougat Creme, frisches Mundwasser, koffeinhaltige Brause.

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