Metall (Weißblech)
Wenn von Metallverpackungen die Rede ist, haben wir schnell die Konservendose vor Augen und verbinden mit dieser Verpackung meist auch eher qualitativ nicht so hochwertige Lebensmittel. Dabei ist die Dose eine der ersten Verpackungen, die in großen Mengen zum Einsatz kam.
Geschichte
Ab 1810 wurde die massenhafte Verwendung dank der nahezu zeitgleich erfolgten Erfindung der Konservierung von Lebensmitteln möglich. Der Pariser Koch Nicolas Appert entdeckte, dass Lebensmittel mit Hilfe von Wärme und luftdichten Verpackungen, zunächst noch Glasflaschen, über einen längeren Zeitraum haltbar gemacht werden konnten. Das war zu dieser Zeit die Lösung für Napoleons Truppen, von denen vorher mehr Soldaten durch verdorbenes und verschimmeltes Fleisch, Obst oder Gemüse starben, als durch Waffen.
Die Engländer Peter Durand und August de Heine setzten, auch schon 1810, für diese neue Haltbarkeitsmethode erfolgreich verzinnte Eisengefäße ein, die Luft- und Wasserdicht verlötet wurden. Die Konservendose war geboren. Diese Art der Versorgung war zunächst nur dem Militär und den Reichen zugänglich, denn die Herstellung einer Dose dauerte in den frühen Anfängen etwa eine Stunde. Doch die Dose setzte sich durch, die Produktion wuchs und im Jahr 1900 wurden allein in den USA über 700 Millionen Dosen hergestellt. 120 Jahre später sind es allein in Europa mehr als 15 Milliarden Stück pro Jahr.
Werkstoff / Verpackung
Die Konservendose aus Weißblech (verzinntes Stahlblech) bietet gute Barriereeigenschaften gegen Sauerstoff, Wasserdampf und Licht und sorgt durch die stabile Ausführung und die Möglichkeit der Sterilisation dafür, dass darin verpackte Lebensmittel die längsten Haltbarkeitswerte aufweisen.
Egal, ob zwei- oder dreiteilige Dose, die so wichtige Dichtigkeit des Dosenbodens bzw. des Deckels wird durch den Einsatz sogenannter Compounds, also durch Dichtungsmassen erreicht.
Vorsicht!
Um eine Reaktion des Metalls mit dem Füllgut weitestgehend zu vermeiden, werden die Innenseiten der Dosen mit Lacken auf Basis von Kunststoffen wie Polyester oder Epoxydharzen überzogen. Die Epoxydharzlacke stehen in der Kritik, da sie Bisphenol A (BPA) enthalten können, das vor allem während des Sterilisationsprozesses in das Lebensmittel übergehen kann, es steht im Verdacht schädlich für das Hormonsystem des Menschen zu sein. In Europa gelten strenge Vorschriften hinsichtlich der Grenzwerte dieser Stoffe sowie Übergangsfristen für den Ersatz durch unbedenklichere Materialien.
Recycling
Nahezu alle Konservendosen, hierzu zählen auch die kleineren Schalen z.B. für Tierfutter, aber nur etwa 10% der Getränkedosen (hier ist Aluminium (Link) der bevorzugte Werkstoff) bestehen aus Stahl- bzw. Weißblech. Ein weiteres großes Segment für Weißblech in der Verpackung sind Verschlüsse, wie Schraubdeckel und Kronkorken, die auf Glasflaschen (Link Glas) zum Einsatz kommen. Dabei ist Weißblech, egal in welcher Verpackungsform es vorliegt, äußerst gut zu recyceln. Seinen größten Vorteil spielt das Material durch seinen Magnetismus aus. Alle Formen und Größen können aus jedem Stoffstrom einfach und günstig durch starke Überbandmagnete heraussortiert werden. Und mit Stahlblech ist ein echter Kreislauf möglich, denn aus Verpackungen aus Metall werden wieder Verpackungen aus Metall.